Was macht man, wenn man gerade von einer großen Tour zurück ist, der BULLI ausgeräumt, geschniegelt und gestriegelt in seiner Garage steht und im Kalender die nächsten Tage keine allzu wichtigen Termine stehen? Wir haben unsere Bucket List durchgeschaut, spontan den Koffer gepackt, den Sportflitzer vollgetankt und sind endlich die berühmte und traumhafte Grand Tour of Switzerland entlanggefahren.
Los ging es an einem Donnerstag als ein großes Wettertief über halb Deutschland hing und es nicht nur überall grau und nass war, sondern weite Teile Deutschlands auch unter Hochwasser standen. Unseren ersten Stopp haben wir für zwei Tage am schönen Tegernsee eingelegt. Gefreut hatten wir uns auf gemütliche Biergärten, Spaziergänge und Schaufenster bummeln. Bekommen haben wir zwei richtig tolle Regentage mit Hagel, Donner und Blitz. Da wir uns aber ein Wellnesshotel ausgesucht hatten, haben wir dann halt mit fast allen anderen Hotelgästen viel Zeit im SPA verbracht, dafür abends aber ganz romantisch umso leckerer gegessen und getrunken.
Übers Dreiländereck ging es dann zu den Schweizern. Unsere erste Station war das berühmte Davos – ein eher gewöhnungsbedürftiges Städtchen mit absurden Immobilien- und Hotelpreisen. Wenn sich hier im Januar die „Elite“ aus Weltpolitik und Weltwirtschaft trifft und man hier eine Zweizimmerwohnung hat, kann man diese für eine Woche für bis zu 30.000 Euro vermieten. Das nenne ich mal Traumrenditen. Die Davoser selbst finden das gar nicht so amüsant, erschwert es doch erheblich die eigene Wohnungs- und Haussuche. Nichtsdestotrotz war es mal ganz interessant zu sehen, wie die „Elite“ in dieser Woche dann immer so tagt. Die eine oder andere Geschichte über die großen Staatspolitiker haben wir natürlich auch zu hören bekommen. Sofern diese wahr sind, wären sie jedoch nicht unbedingt etwas für diesen Blog. 😉
Über die Schweizer Pässe mit viel Schnee und Regen ging es dann an St. Moritz vorbei nach Lugano. Endlich hielt der Sommer Einzug bei 25 Grad und strahlender Sonne. Grand Tour heißt für uns auch Grand Hotels und Grand Restaurants – sozusagen das volle Programm. Was wir aber im Vorfeld schon befürchtet hatten: „Grand“ muss auch nicht immer „gut“ heißen. Alles in allem hatten wir aber auf unserer Tour meist ganz zauberhafte Hotels. Von unserem Hotel in Lugano hatten wir einen traumhaften Blick über den Luganer See. Ein Bild, an dem man sich mit einem kühlen Getränk in der Hand kaum sattsehen konnte. Die Altstadt von Lugano ist nett, kommt jedoch an die kleinen, romantischen Städtchen rund um den Genfer See unserer Meinung nach nicht heran. Beeindruckend in Lugano war jedoch die Kirche Santa Maria von den Engeln. Sie birgt das berühmteste Renaissancebild der Schweiz. Bei dem Meisterwerk des Italieners Bernardino Luini, einem Schüler Leonardo da Vincis, handelt es sich um ein sehr figurenreiches Freskengemälde von der Passion und der Kreuzigung Christi.
Durch eine faszinierend malerisch schöne Landschaft ging es dann für uns an den Genfer See mit einem ganz besonderen Highlight: Eine Bootstour über den Genfer See mit einem Original Riva Boot aus dem Jahr 1965 – ein Traum, der ebenfalls schon sehr lange auf unserer Bucket List stand. Es war ein traumhafter und unbeschreiblich schöner Tag mit einem unvergesslichen Erlebnis. Wer am Genfer See ist, sollte auch unbedingt das kleine Städtchen Vevey mit seinen verträumten Gassen und romantischen Restaurants besuchen. Vom Genfer See aus ging es weiter Richtung Basel. Nicht nur, dass wir dann doch etwas früher als geplant zu Hause sein mussten, es waren für Süddeutschland auch wieder heftige Regenfälle vorhergesagt. Von daher sind wir Richtung Heimat gefahren mit zwei noch sehr schönen Stopps an der Deutschen Weinstraße und zuletzt im schönen Quedlinburg. Ein Ort, an dem wir auch noch nie waren und den wir sehr empfehlen können.