Vormittags Ski fahren, nachmittags in herrlichen Weinbergen bei einer leckeren regionalen Käse- und Wurstplatte eine Weinprobe erleben und abends am Meer einen Sundowner am Strand und ein tolles Abendessen in einem Fischrestaurant genießen. Ja, all das ist möglich im kleinen wunderbaren Slowenien.
Das Land hat rund zwei Millionen Einwohner und ist gerade einmal so groß wie Hessen.
Slowenien war das erste Land auf unserer BULLI Tour durch Griechenland und den Balkan. Wir haben im Vorfeld viel über dieses kleine Land gelesen und waren voller Vorfreude. Die Realität? Die wurde teilweise sogar übertroffen. Selbst mit unserem BULLI konnten wir im kleinen überschaubaren Slowenien in mehr Landesecken als gedacht. Generell setzt das Land, das bereits seit 2004 in der EU ist, eher auf nachhaltigen und ökologischen Tourismus. Bettenburgen am Meer oder große Hotelkomplexe gibt es hier nicht. 60 Prozent des Landes sind mit Wald bedeckt. Damit ist Slowenien das fünftgrünste Land der Welt – ein Umstand, auf den die Slowenen sehr stolz sind - und wie sie uns oft sagten - auch mit aller Kraft bewahren wollen. Übrigens hat Slowenien rund eintausend Braunbären und gehört damit zu den Ländern mit der höchsten Bärenpopulation weltweit. Die meisten dieser Bären leben in den Wäldern von Kocevje im Süden des Landes. Gesehen haben wir keinen. Es ist jedoch möglich an geführten Touren, die dann bis zu zwölf Stunden dauern, teilzunehmen. Dass man dann einen Bären zu Gesicht bekommt, ist jedoch auch nicht garantiert.
Unser erstes Ziel in Slowenien war das kleine Postkartenstädtchen Bled. Zum Glück waren wir in der Nebensaison hier. Im Sommer besuchen Menschenmassen in Scharen den berühmten Bleder See mit der Kirche auf der Insel mitten im See und die dahinter aufragende Burg. Die Preise sind an diesem Hotspot höher als im Rest des Landes. Ob man im Sommer diesen Ort besucht, sollte man sich genau überlegen und wenn doch, dann auf jeden Fall in den frühen Morgenstunden. Generell ist Slowenien kein besonders günstiges Reiseland. Das hat unter anderem auch mit dem nachhaltigen und ökologischen Tourismus zu tun, dessen Qualität sicherlich auch seinen Preis hat. Restaurantbesuche sind etwas günstiger als in Deutschland. Lebensmittel im Supermarkt hingegen etwas teurer.
Weiter ging es für uns von Bled in die Hauptstadt Ljubljana. Die Stadt ist so bunt, jung und lebendig, dass man gar nicht glauben mag, dass nur 300.000 Menschen innerhalb ihrer Stadtgrenze leben. Vor allem für Künstler, Musiker und Galeristen ist es hier ein wahres Eldorado. Die kulinarische Szene steht dieser in keiner Weise nach. Für jeden Gaumen und auch Geldbeutel ist etwas dabei. Eine Städtetrip – ob romantisch zu zweit oder zusammen mit Freunden – wird auf jeden Fall zu jeder Jahreszeit ein Volltreffer sein.
Vom beeindruckendem Ljubljana haben wir uns auf den Weg nach Maribor aufgemacht – eine ganz besondere Region für Weinliebhaber. In der Stadt findet man die älteste Weinrebe der Welt, die heute – 400 Jahre nach ihrer Pflanzung – immer noch Früchte trägt. In der Region rund um Maribor gibt es viele kleine Weingüter, die zu Weinverkostungen einladen. Nicht nur, dass der Wettergott schlechte Laune hatte und es tagelang regnetet, die meisten Weingüter hatten zu unserer Zeit auch geschlossen. Also haben wir uns in einem Wein Shop eingedeckt und die eine oder andere Flasche auf eigene Verantwortung selbst verkostet.
Von Maribor haben wir uns – wieder an Ljubljana vorbei – Richtung Westen aufgemacht, um das berühmte Soca Tal zu sehen. Es wird unterteilt in das obere Soca Tal, das vor allem mit seiner wilden und ungezähmten Natur besticht und das untere Soca Tal, wo der smaragdgrüne Fluss langsam breiter und zahmer wird. Das obere Soca Tal war mit unserem BULLI leider nicht befahrbar. Auch sind wir nicht weiter in den Triglav Nationalpark gefahren, da aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse einige Passagen und Straßen gesperrt waren.
Von daher haben wir uns zu einem weiteren Highlights Sloweniens aufgemacht – die Höhlen von Postojna. Sie sind die zweitgrößten bekannten und für Touristen erschlossenen Tropfsteinhöhlen der Welt. Im sogenannten Konzertsaal befindet sich das älteste Höhlenpostamt der Welt. Von hier kann man heute noch eine Postkarte verschicken. In dem Konzertsaal führte im Jahr 1927 die Besetzung der Mailänder Scala Pietro Mascagnis Oper "Cavalleria rusticana" auf, und in der Höhle Otok wurde gar eine Szene von Karl Mays "Schatz im Silbersee" gedreht. Für uns war die knapp zweistündige Tour durch dieses Höhlensystem einfach nur atemberaubend und faszinierend.
Die letzte Station unserer Slowenien Tour war das kleine bezaubernde Küstenstädtchen Piran. Die Küste Sloweniens ist gerade einmal 46 Kilometer lang und doch findet sich auf diesem kleinen Stück Landkarte alles, was man sich von einem Tag am Meer wünschen kann. Schmale, süße Gassen, kleine Läden zum Bummeln, leckeres Eis und fantastische Fischrestaurants – und das alles vor einer funkelnden Meereskulisse. Wahrscheinlich wäre Piran aber heute kaum so reizvoll, wären da nicht die Salinen von Secovlje gewesen, die der Stadt zum Reichtum verholfen haben. Die rein weißen Salzblüten findet man in dieser Qualität nirgendwo sonst in Europa. Ein Spaziergang oder eine Radtour durch die Salinenfelder haben ein ganz besonderes Flair. Wir haben es sehr genossen und im Sommer sollen hier sogar Flamingos zu sehen sein.
Unsere Slowenien Tour hatte in Piran nicht nur einen weiteren Höhepunkt, sondern auch ihr Ende. Wir durften ein kleines, ganz wunderbares Land mit so vielen Highlights und beeindruckenden Erlebnissen kennenlernen. Weiter ging es nach Kroatien – ein ebenfalls tolles Reiseland, das wir schon von vorherigen Urlauben kannten. Mehr dazu könnt ihr gerne im nächsten Blogbeitrag lesen.