Kroatien ist für uns schon immer ein tolles Reiseland gewesen. Mehrere traumhafte Urlaube - ob mit dem Motorrad, per Flugzeug oder in einem gemieteten Wohnmobil - haben wir hier bereits verbracht. Besonders angetan haben es uns die Regionen Istrien im Norden und rund um Dubrovnik im Süden des Landes. Auf unserer jetzigen Tour mit unserem BULLI wollten wir daher ein paar andere Regionen etwas genauer unter die Lupe nehmen – allen voran der Osten des Landes. Dort, wo Winnetou und Co ihren Ursprung haben und das Leben auf dem Lande noch einmal etwas langsamer und bescheidener ist.
Nichtsdestotrotz mussten wir auch dieses Mal einen kurzen Abstecher nach Istrien machen. Die Region ist vor allem bekannt für ihren Trüffel sowie Wein- und Olivenanbau. Für zwei Tage standen wir auf einem sehr schönen Weingut namens Monte Rosso, haben Radtouren unternommen mit Fahrradpanne 😉, Wein- und Olivenölverkostungen zelebriert (die Heckgarage unseres BULLIs wurde dann natürlich entsprechend beladen) und auf dem National Golf Course Adriatic die Golfsaison eingeleitet. Golferisch ist Kroatien noch keine Destination. Es gibt mehr oder weniger nur fünf Golfplätze und der Adriatc Course ist ehrlich gesagt der einzige Platz, den man unter Turnierbedingungen spielen kann.
Zu Istrien gibt es auch noch etwas Klugscheißerwissen: Ich bevorzuge jedoch immer zu sagen, dass es sich nur um Antworten für die eine Millionen-Euro-Frage bei Günther Jauch handelt. 😉 In Istrien liegt auf einem beschaulichen Hügel das Städtchen Hum. Mit gerade einmal 30 Einwohner ist Hum die kleinste Stadt der Welt. Sie ist nur etwa 35 mal 100 Meter groß – so groß wie ein halbes Fußballfeld und gehört mittlerweile zu einer Touristenattraktion in Kroatien.
Nachdem wir uns noch ein paar Tage auf einem Wellness-Camping-Traumplatz eingenistet hatten (Campingplätze liegen uns zwar nicht so wirklich, aber manchmal muss es aufgrund von Haushaltstag und größerer Waschladungen doch sein), ging es ins Land von Winnetou & Co. – genauer gesagt zu den Plitvicer Seen, die der älteste und größte Nationalpark Kroatiens sind: Türkis glitzernde Wasserflächen im Sonnenlicht, tosende Stromschnellen und spektakuläre Wasserfälle, eine unendliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Und eine einzigartige Naturlandschaft aus 16 großen und kleinen Seen, die wie Perlen an einer Kette aufgereiht sind. Die Plitvicer Seen gehören ohne Zweifel nicht umsonst zu den spektakulärsten Naturwundern weltweit. Die atemberaubende Natur mit ihren zahlreichen Schauspielen lockt jedes Jahr etwa 900.000 Besucher in den Nationalpark. Zu den prominentesten Gästen gehörten wohl Pierre Brice und Lex Barker. In den 60er Jahren wurden nämlich hier die See- und Wasserfallszenen von Winnetou I sowie große Teile von Winnetou II und III vor der einzigartigen Naturkulisse gedreht: Der "Schatz im Silbersee" versank in Wirklichkeit in einem der Plitvicer Seen.
Die Plitvicer Seen liegen recht nah an der Grenze zur Bosnien Herzegowina. Übrigens wurden jetzt aktuell im Frühjahr 2024 mit Bosnien Herzegowina die Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union aufgenommen. Auffällig war für uns, dass es in der gesamten Region eine sehr hohe Polizeipräsenz gab. Hintergrund war, dass dieser Teil Kroatiens auf der Balkan-Flüchtlingsroute liegt. Uns sind jedoch keine größeren Flüchtlingsströme aufgefallen. Im Spätfrühjahr und im Sommer soll das nach Aussagen der Einheimischen jedoch anders aussehen. Von den Plitvicer Seen sind wir weiter auf Winnetous Spuren gereist – und zwar zum Zrmanja Canyon. Markant für den 69 km langen Fluss Zrmanja ist seine eindrucksvolle Schlucht mit trockenen Felswänden, das smaragdgrüne Wasserbett und wie in filmreifen Bildszenen ein tiefblauer Himmel über der Landschaft. Nicht umsonst gehört er zu den schönsten Flüssen Europas. Am Rande des imposanten Zrmanja Canyon befindet sich das eindrucksvolle Zrmanja Plateau. Für Winnetou Fans ist es besser bekannt als Rio Pecos. Das Karstplateau zählt zu den berühmtesten Motiven der Schauplätze vieler Karl May Filme aus den 60er und 70er Jahren. Denn genau in dieser herrlichen Landschaft befand sich die Heimat von Winnetou. Wer sich erinnert: An jenen Felsen wurden Winnetou und sein Freund Old Shatterhand zu Blutsbrüdern. 😉
Weiter ging es auf unserer Reise wieder in Richtung Adriaküste bis nach Trogir. Das kleine Küstenstädtchen wurde vor über zweitausend Jahren von den Römern erbaut und ist für uns neben Zadar und Split die wahre Perle an der Küste Dalmatiens. Der letzte Stopp auf unserer Tour durch Kroatiens war das kleine, mittelalterliche Städtchen Ston. Mit einer Länge von 5,5 Kilometern besitzt das kleine Städtchen die zweitgrößte, erhaltene Wehrmauer der Welt, nach der weltberühmten Chinesischen Mauer. Mit seinen zahlreichen Restaurants gehört Ston zu einer der bedeutendsten kulinarischen Destinationen an der Ostküste der Adria. Die Austern und Muscheln aus der Bucht von Ston gelten als die Besten des Landes. Wir haben sie natürlich probiert und konnten nichts aussetzen.
Wieder einmal haben wir eine fantastische Zeit in Kroatien verbracht mit vielen neuen Eindrücken. Jetzt ging es weiter nach Montenegro – ein kleines Land, das sich in den vergangenen Jahren touristisch sehr stark entwickelt haben soll.