Rund 1.500 Kilometer sind die polnische und deutsche Ostseeküste zusammen lang. Und obwohl die polnische Ostsee nur einen Katzensprung von unserem Zuhause in Kleinmachnow entfernt ist, waren wir noch nie dort. Sozusagen hatten wir eine Menge nachzuholen. Eines können wir vorwegnehmen: Die 500 Kilometer polnische Ostseeküste sind ein Träumchen. Nur im Juli und August ist es wie überall auch dort sehr voll. Nachdem wir mit unserem BULLI von Litauen kommend die Suwalki-Lücke ohne weitere Vorkommnisse passiert hatten, ging es durch die Masuren. Sie sind eine der beliebtesten Ausflugs- und Urlaubsregionen Mitteleuropas und ein unvergleichliches Naturparadies zugleich. Über dreitausend Seen, kleine Flüsse und Kanäle, riesige Wälder sowie eine unvergleichbare Tier- und Pflanzenwelt prägen die rund zehntausend Quadratkilometer große, dünn besiedelte Landschaft. Der bekannteste und beliebteste Ferienort in den Masuren ist das Städtchen Mikolajki. Hier leben nur rund 3.800 Einwohner. Im Sommer füllt sich der Ort aber mit unzähligen Touristen. Kein Wunder, denn er gilt als Zentrum des polnischen Wassertourismus.
Nachdem wir einen Abstecher zur Marienburg gemacht hatten - das größte Backsteingebäude Europas und unter anderem jahrhundertelanger Sitz der polnischen Könige - ging es für uns weiter nach Danzig. Die Stadt, die über eintausend Jahre alt ist, hat eine sehr beeindruckende und wechselvolle Geschichte. Bereits im 16. Jahrhundert entstanden die meisten der prachtvollen Patrizierhäuser, die in der Altstadt alle liebevoll wieder restauriert wurden. Danzig stand unter der Herrschaft slawischer Fürsten, des Deutschen Ritterordens, der polnischen Krone, es gehörte zu Preußen und wurde von 1920-1939 die "Freie Stadt Danzig". Die Stadt wartet mit wunderbaren Sehenswürdigkeiten, tollen Einkaufserlebnissen und einem breiten und beeindruckenden gastronomischen Angebot auf. Übrigens soll der romantische Weihnachtsmarkt in der Danziger Altstadt noch ein echter Geheimtipp sein und zu den Top 3 in Europa gehören.
Nur einen Steinwurf von Danzig entfernt, liegt das beschauliche Seebad Sopot. Wir fanden es bemerkenswert, wie grün dieser Ort ist. Überall befinden sich im Stadtgebiet kleine Parks und Alleen mit kleinen gemütlichen Cafés. Zwischendrin findet man immer wieder kleinere und größere, charmante Stadtvillen. Weiter ging es für uns ins runde zweihundert Kilometer entfernte schicke Hafenstädtchen Kolberg. Zu den Highlights der Stadt zählen der eindrucksvolle Kolberger Dom, die Strandpromenade mit der Seebrücke sowie das polnische Waffenmuseum.
Da unser BULLI etwas schwerer ist, konnten wir nicht im bekannten Swinemünde über die Grenze nach Deutschland fahren, sondern mussten den kleinen Umweg über Stettin nehmen. Uns führte der Weg dann über Stralsund, Schwerin und Travemünde nach Lütjenburg. Auch hier hatten wir unterwegs eine tolle Zeit und haben nette Menschen kennengelernt. Es gab nur ein Manko: Es war aufgrund der Sommerferien überall mega voll.
Nach knapp einem halben Jahr und rund 15.000 Kilometern sind wir nun von unserer traumhaften Skandinavien-Baltikum-Tour wieder gesund und munter und ohne größere Pannen zu Hause angekommen! Die Reise war für uns beide eine unvergessliche Erfahrung. Vieles war noch schöner, als wir es uns vorgestellt hatten. Einiges war aber auch enttäuschender als gedacht. Für unsere Tour hatten wir schon einen Generalplan. Oft war jedoch der Weg das Ziel, und wir haben neue Pläne gemacht.
Was hat uns am besten gefallen? Norwegen und das Baltikum - vor allem Estland - haben uns umgehauen. Da würden wir jederzeit wieder hinfahren. Schweden und Finnland sind auch schön. Alles über den Breitengrad von Stockholm und Helsinki hat uns aber oft auch nicht so begeistert. Würden wir diese Skandinavien-Baltikum-Tour noch einmal machen? Wenn wir alle anderen noch zu bereisenden Länder gesehen haben, dann auf jeden Fall. Jetzt wissen wir ja, wo es in Skandinavien und im Baltikum die schönsten Ecken gibt. 😊
Wann geht es mit unserem BULLI weiter? Im Frühjahr 2024 wollen wir Griechenland und die Balkanländer bereisen. Im Spätsommer nächsten Jahres soll es dann nach Island und auf die Färoer Inseln gehen. Zwischendurch sind bereits ohne unseren BULLI tolle Trips mit Familie, Freunden und zu zweit geplant. Auf jeden Fall werden wir reisetechnisch weiter in Bewegung bleiben. Wir danken euch für all die lieben Nachrichten auf unserer Reise, und dass die meisten von euch trotz tausender Kilometer weit weg uns immer sehr, sehr nah waren.