Dieser Wunsch steht sicherlich bei vielen ganz oben auf der Liste – einmal im Leben die Polarlichter erleben und bestaunen. So auch bei uns. Zusammen mit der Family haben wir uns diesen Wunsch zu Weihnachten erfüllt. Genauer gesagt haben wir die Aurora Borealis bewundert. Die entstehen nämlich im Norden unserer Erdkugel. Das Südlicht auf der Südhalbkugel nennt sich Aurora Australis und zusammen sind es die Polarlichter - ein spektakuläres Naturereignis, das jeden in den Bann zieht.
Doch bis wir sie bestaunen durften, ist einige Zeit auf einem sehr langen Weg vergangen. Ursprünglich war nämlich geplant, dass wir ohne unseren Hund Leo zum Nordkap fliegen. Am besten geht das über Oslo und dann nach Alta. Da Pläne sich jedoch sehr oft und unerwartet ändern können, sind wir spontan in unser Auto (nein, nicht in unseren BULLI 😉) gestiegen und die knapp 2.800 Kilometer bis zum Nordkap in fünf Tagen gefahren. Der kürzeste Weg führte uns über Rostock mit der Fähre ins dänische Gedser, weiter über Stockholm und die schwedische Küste entlang bis nach Lulea und dann quer durch das finnische Lappland, wo wir auch Rentiere gesehen haben, bis hoch in das traumhafte und beschauliche norwegische Kokelv – nur unweit vom Nordkap entfernt. Auch wenn der Weg mit dem Auto dann doch etwas anstrengender war als gedacht, hat uns der kleine verwunschene Ort mehr als entschädigt. Hier haben wir uns zusammen mit der Family ein traumhaft kuscheliges Häuschen mit Kamin, Sauna und einem Hot Pot, der jedoch zugefroren war, gemietet. Die Temperaturen lagen bei bis zu minus 22 Grad. Da war klar im Vorteil, wer lange „Männer“, eine Sturmmütze und Thermostiefel anhatte. Was auch noch faszinierend war: Im Winter im hohen Norden denkt man zu jeder Tageszeit, dass es schon wieder abends ist, denn es ist fast nur dunkel. Zwischen 11 Uhr vormittags und 14 Uhr am frühen Nachmittag gibt es etwas Tageslicht, das jedoch eher mit einer Dämmerung gleichzusetzen ist. Für ein paar Tage ist das sicherlich eine besondere Erfahrung, bei mehreren Wochen oder sogar Monaten braucht man aber auf jeden Fall eine höhere Vitamin D-Dosis.
Weihnachtseinkauf mit allen Leckereien und einem guten Tropfen muss im hohen Norden sehr gut geplant werden. Zwar gibt es alle fünfzig Kilometer immer wieder einen kleinen Tante-Emma-Laden, für größere Einkäufe mit etwas mehr Auswahl mussten wir jedoch bis in die Stadt Alta fahren, die gute zwei Stunden von unserem Haus entfernt war. Aber es hat sich gelohnt und wir haben sogar einen Truthahn bekommen, den wir mit so viel Liebe und Hingabe zubereitet haben, dass er an Heiligabend nur so auf der Zunge zerging. Neben all den Köstlichkeiten haben wir an den Weihnachtsfeiertagen sämtliche Gesellschaftsspiele hoch und runter gespielt, waren viel in der Natur unterwegs und haben sehnsüchtig auf die ersten Nordlichter gewartet. Wir hatten gehofft, dass wir sie auf unserem Weg zum Nordkap sehen. Leider war es an dem Tag jedoch zu bewölkt. Übrigens im Winter sollte man sich auf dem Weg zum Nordkap vorher genau über die Straßen- und Witterungsverhältnisse informieren. Oft sind die Straßen und Tunnel nämlich gesperrt. Und dann waren sie aber da: Einen Abend später direkt über unserer Hütte. Welch Gefühl und welche Freude – es war einfach nur unbeschreiblich schön!
Geplant war, dass wir mit der Family auch gemeinsam Silvester unter Nordlichtern feiern. Da uns aber leider ein wichtiger Termin zu Hause dazwischengekommen ist und auch vor dem Hintergrund der angesagten Eiseskälte in Schweden und Finnland von bis zu minus vierzig Grad, haben wir beschlossen doch schon etwas früher nach Hause zu fahren. Ins neue Jahr haben wir dann auf unserer Heimreise im wunderbaren Kopenhagen reingefeiert. Eine Traumstadt, in der in den vergangenen zehn Jahren sehr viel - gerade auch auf dem Immobilienmarkt - passiert ist.
Viele unserer Freunde und Bekannte haben zwischenzeitlich immer wieder gefragt, wie es eigentlich unserem Ridgeback Leo bei minus 20 Grad im hohen Norden erging. Leo ist super. Er macht alles mit. Schnee und Kälte sind aber nicht wirklich sein Ding und er war froh, wenn er die Pole Position vorm Kamin hatte. Aber Hitze und Sonne findet er auch nicht wirklich so toll – und das als ein afrikanischer Löwenjäger! Aber ansonsten ist er schon ein richtiger Travel Dog und freut sich, wenn er bei jedem Reiseabenteuer dabei sein kann. Und das nächste wartet auch schon ganz sehnsüchtig auf ihn und auf uns! 😊